Die Strom-Boje – das Kleinwasserkraftwerk von den Windradbauern

Von einem Schiff aus präsentierte die Aqua Libre Energieentwicklungs GmbH die Strom-Boje, ein in der Donau verankertes Kleinwasserkraftwerk.

strom-boje

Wasserkraftnutzung im frei fließenden Strom

Zwei namhafte österreichische Unternehmen aus der Windenergiebranche, die Energiewerkstatt GmbH Munderfing und die Windkraft Simonsfeld, haben sich mit dem Erfinder, dem Industriedesigner Fritz Mondl, zusammengeschlossen und entwickeln den Prototyp zur Serienreife.

Seit Herbst 2006 speist die im Bereich des Weltkulturerbes Wachau in der Donau verankerte Strom-Boje Energie aus Wasserkraft ins örtliche Stromnetz. Vom 11 m langen, 3m breiten und 2m hohen schwimmenden Kraftwerk sind im Normalbetrieb nicht viel mehr als eine Art Haifischflosse über dem Wasserspiegel und einige Positionsbojen sichtbar.

Sie wurde teilweise aus Standardbauteilen der Pumpenindustrie gefertigt, enthält im Inneren einen Rotor von 150 cm Durchmesser und liefert am derzeitigen Standort Strom für etwa 30 Haushalte. Ohne Aufstauung des Flusses wird das schwimmende Wasserkraftwerk in geeignete Fließgewässer gehängt und liefert ohne weitere Baumaßnahmen sofort umweltfreundlich Strom.

Einsatzmöglichkeiten

Die Strom-Boje ist in mittleren und großen Flüssen bei Fließgeschwindigkeiten ab ca. 2,5 m/s einsetzbar und kann in beschifften Gewässern auch außerhalb der Schifffahrtsrinnen verankert werden.

Mehrere Module können zusammengehängt werden, damit entstehen Wasserparks mit jährlichen Erträgen bis zu 10 Millionen kWh. In der Donau könnten Bojen mit einer Rotorgröße von 2,5 m eingesetzt werden, diese würden dann pro Jahr ungefähr 300.000 kWh Strom liefern.

Potenzial in Österreich

Nach einer Abschätzung für Österreich ist aus heutiger Sicht mit Strom-Bojen in Wasserparks eine Stromproduktion von bis zu 1.000 GWh pro Jahr möglich ist, obwohl Wasserkraft bereits sehr intensiv genutzt wird. Dies entspricht dem Verbrauch von etwa 300.000 Haushalten.

Zukunftsaussichten

Das Konzept der Strom-Boje funktioniert, die Strömungsverhältnisse in der Boje übertreffen sogar die ursprünglichen Berechnungen deutlich. Gemeinsam mit dem Projektpartner KSB AG werden mindestens bis Jahresende weitere Messungen und Optimierungen sowie wissenschaftliche Überprüfungen durchgeführt.

In drei bis vier Jahren soll das schwimmende Kleinwasserkraftwerk bist zu Marktreife für den weltweiten Einsatz entwickelt sein.

Dieser Artikel stammt aus dem Archiv (Juli 2007)

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