Palmöl: Biokraftstoffe durch innovatives Verfahren umweltfreundlicher produzieren

02.02.2008 – Quelle/Text: Informationsdienst Wissenschaft online

Durch den Zwang der Bundesregierung zur Beimischung von Biokraftstoff zum Diesel ist die Nachfrage nach Pflanzenölen stark gestiegen. Neben dem heimischen Rapsöl wird auf dem Weltmarkt vor allem Palmöl nachgefragt. Doch die Produktion in den wichtigsten Exportländern Malaysia und Indonesien ist häufig alles andere als umweltfreundlich. Ein an der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig entwickeltes neues Verfahren könnte die Ökobilanz deutlich verbessern.

Für das lukrative Geschäft der Palmölgewinnung werden in Indonesien nicht nur großflächig tropische Urwälder gerodet und Moore umgenutzt. Mit jeder Tonne Palmöl fallen gleichzeitig drei bis vier Kubikmeter hoch belastetes Abwasser an und mehr als 40 Kubikmeter des Treibhausgases Methan.

In einem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanzierten Vorhaben hat der FAL-Wissenschaftler Dr. Frank Schuchardt zusammen mit Kooperationspartnern eine mögliche Lösung erarbeitet, die er in der Ausgabe des Wissenschaftsmagazins ForschungsReport vorstellt.

Hochwertiger Kompost anstatt giftigem Abwasser

Bei der Palmölgewinnung bleiben in großen Mengen leere Fruchtstände als Abfall übrig. Diese werden in dem neuen Verfahren gemeinsam mit dem Abwasser kompostiert. Die an der Kompostierung beteiligten Mikroorganismen erzeugen aus den organischen Reststoffen Wärme, durch die das gesamte Wasser verdunstet.

Am Ende entsteht hochwertiger Kompost, der als Dünger auf die Plantagen zurückgeführt werden kann oder im Gemüsebau Verwendung findet. Um die Wertschöpfung aus dem Abwasser zu erhöhen, kann aus diesem zuvor noch Biogas gewonnen werden. Eine Kostenanalyse ergab, dass sich das Kompostierungsverfahren bereits nach 1,5 bis 2,5 Jahren amortisiert.

Weitere Informationen im Heft

Weitere Einzelheiten beschreibt Frank Schuchardt in einem Artikel in der Ausgabe 2/2007 des Magazins ForschungsReport. Das 52-seitige Heft kann kostenlos bezogen werden über die Geschäftsstelle des Senats der Bundesforschungsanstalten.

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